Leben ist Vielfalt

Die Artenvielfalt ist die Basis des Lebens auf der Erde und eine unersetzliche Ressource für die Menschheit. Sie ist von großer wirtschaftlicher, ökologischer und kultureller Bedeutung und wir müssen alles tun, um sie zu schützen und zu erhalten.

Jane Goodall, britische Primatologin

 

Artenvielfalt und Ökosystem: Je artenreicher und komplexer organisiert ein Ökosystem ist, desto flexibler kann es auf Veränderungen reagieren. Das können z.B. Klimaveränderungen sein oder Eingriffe durch den Menschen. Artenvielfalt trägt also zum Schutz von Lebensräumen bei, indem sie hilft, dass sich Pflanzen und Tiere in ihren Ökosystemen an veränderte Umweltbedingungen anpassen können. Ein Großteil unserer Ökosysteme ist erst durch die Bewirtschaftung durch den Menschen entstanden: Wiesen, Weiden, Weinberge, Obstanlagen, Felder, Hecken, Parks, Gärten und Wälder sind auch schützenswerte Ökosysteme mit wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung.

Für Landwirte, Obstbauer und Gärtner ist es erstrebenswert, die Artenvielfalt in den von ihnen bewirtschafteten Agrarökosystemen zu fördern. Denn so werden Bestäuber angelockt, die mit ihrer Leistung den Ertrag steigern, aber auch nützliche Gegenspieler, wie etwa Vögel, Marienkäfer, Schwebfliegen oder Schlupfwespen, die helfen, Schadinsekten wie Blattläuse oder Apfelwickler zu dezimieren. Die Wissenschaft bezeichnet dies auch als funktionelle Biodiversität und spricht von Ökosystemdienstleistungen.

Forschung & Fragen

Das Julius-Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig erforscht die Artenvielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und auch im urbanen Raum. Es erarbeitet Empfehlungen, wie sich die funktionelle Biodiversität in den unterschiedlichen Anbausystemen steigern lässt, etwa durch Anlage von Hecken oder Blühstreifen, breite Fruchtfolgen, Streifenanbau oder Mischkulturen oder die Schaffung von Nistplätzen oder Rückzugsorten für Nützlinge.

Zu Forschung und Fragen: