Forsch!-Podcast: „Sich schonen? Für Nervenzellen ist das der Tod“

Forsch!-Podcast: „Sich schonen? Für Nervenzellen ist das der Tod“

Forsch!-Podcast: „Sich schonen? Für Nervenzellen ist das der Tod“

In der neuesten Folge des Wissenschaftspodcasts “Forsch!” der Braunschweiger Zeitung und der ForschungRegion Braunschweig ist der Hirnforscher Martin Korte von der TU Braunschweig zu Gast. Im Gespräch mit Moderatorin Katharina Lohse berichtet er von seiner Forschung und gibt Tipps, was wir ganz persönlich für unser Gehirn tun können.

Forsch-Podcast-Aufnahme mit Martin Korte zu Gedächtnis. Gehirnjogging und Älterwerden Foto: Bernward Comes

“Solange man noch erinnern kann, was man vergessen hat, bedeutet das, dass das Gedächtnis noch im normalen Rahmen funktioniert”

Zu Beginn des Podcasts dreht sich alles um “Erinnern und Vergessen”. Martin Korte beruhigt, dass es nicht schlimm sei, zum Beispiel einen Namen einer Person, die man lange nicht mehr gesehen hat, nicht sofort zu erinnern. Anschließend geht er auf verschiedene Übungen und Tricks ein, die dem Erinnerungsvermögen helfen. Dazu gehören zum Beispiel das alphabetische Durchgehen von Namen oder das Aufschreiben. Genetische Faktoren, so Korte, spielten in diesem Bereich dagegen keine große Rolle; durch gutes Gehirn-Training lasse sich viel erreichen.

„Sich schonen? Für Nervenzellen ist das der Tod“

Ein weiteres Thema ist die Leistung des Gehirns im Alter. Das Gedächtnis werde dabei nicht unbedingt schlechter, stattdessen werde die Datenmenge, auf die im Laufe eines Lebens zugegriffen werden muss, immer größer. Die Rechengeschwindigkeit und -kapazität des Gehirns nähmen hingegen schon ab. Dieser Effekt könne aber mit Lebenserfahrung und häufigem “Benutzen” des Gehirns abgemildert werden. Martin Korte empfiehlt dafür regelmäßigen, moderaten Sport und das (Kennen-)Lernen von neuen Dingen, aber auch soziale Interaktion.

“Schlaflosigkeit ist eine der schlimmsten Bedrohungen unserer Gesellschaft”

Zum Abschluss des Podcasts gehen die Gesprächspartner auf die Wirkung von Stress und Schlafmangel ein. Diese seien besonders wenn chronisch schädlich für das Gehirn, da sie zu einem Absterben von Nervenzellen führen. Diese wiederum seien dann unwiederbringlich verloren und könnten in den meisten Hirnarealen nicht nachgebildet werden. Wichtig für ein fittes Gehirn bis ins hohe Alter sei daher genügend Schlaf.Als Richtlinie gilt für die allermeisten Menschen: 7 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht sollten es sein. 

Der Podcast “Forsch! – Wissenschaft im Interview” ist eine Kooperation der ForschungRegion Braunschweig mit der Braunschweiger Zeitung. Die Moderator*innen von ForschungRegion und Braunschweiger Zeitung sprechen mit Akteur*innen der Region über ihre Forschung, ihre Person – und über aktuelle gesellschaftliche, politische und ethische Fragen und Debatten.

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